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Neues zum Horn
Ich habe neulich einen Tipp bekommen von einem Freund, welcher in einer Fachzeitschrift folgendes gelesen hat:
«In früheren Zeiten war es ein wertvolles Material für Knöpfe, Kämme, Pfeifenspitzen und Stockgriffe. Da es eingeweicht und erwärmt sehr leicht zu bearbeiten ist, gesägt, gespalten, gepresst, gebohrt, gedrechselt, ja sogar zu Platten zusammengeschweißt werden kann, brauchte man das helle, durchscheinende Horn sogar als Laternenscheiben und um Waagschalen für Apotheken herzustellen»
Quelle: https://www.fibl.org/fileadmin/documents/shop/1662-kuhhorn.pdf
Selber machen?
Vielleicht könnte man die Horngriffe tatsächlich selber herstellen. Ich habe dazu ChatGPT befragt:
Das Herstellen einer Hornplatte aus einem natürlich gewachsenen runden Tierhorn, zum Beispiel von einem Rind, ist ein traditioneller und ziemlich faszinierender Prozess. Ziel ist es, eine flache, dicke und homogene Platte zu erzeugen, die du danach drechseln oder anderweitig mechanisch bearbeiten kannst.
Hier ist eine präzise Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie man das macht – wie es früher in Hornwerkstätten (z. B. im Schwarzwald oder Thüringen) üblich war:
🛠 Anleitung: Vom Rinderhorn zur Hornplatte zum Drechseln
🔹 Material
- Rinderhorn (entkernt)
- Wasser
- Holzpresse oder Schraubzwingen mit Metallplatten
- Messer/Säge
- Glatte Eisenplatten oder dicke Holzbretter
- Ofen oder Dampferzeuger
- Ggf. Leim (optional, historisch meist nicht notwendig)
1. Horn vorbereiten
- Horn vom Knochenkern trennen:
- Das Horn ist außen Keratin, innen hohl oder mit Knochenkern.
- Man kocht oder dämpft es (ca. 1 Stunde), bis sich das Hornmaterial vom Knochen lösen lässt.
- Danach Knochen entfernen, sauber auswaschen.
- Reinigen und entfetten:
- Eventuelle Gewebereste und Fett gründlich entfernen.
- Am besten mit heißem Wasser und einer Drahtbürste.
2. Horn längs aufschneiden
- Mit Säge oder scharfem Messer längs aufschneiden, möglichst gerade.
- Achtung: Das Material ist zäh, ggf. vorwärmen, um es schnittfreundlicher zu machen.
- Man erhält so zwei «Hälften» oder «Schalen».
3. Erwärmen zum Verformen
- Hornhälften ca. 10–15 Minuten in heißes Wasser oder Dampf legen (60–80 °C). Es darf nicht kochen, aber gut weich werden.
- Sobald biegsam, sofort auf vorbereitete, glatte, heiße Metall- oder Holzplatte legen.
4. Flachpressen
- Die erhitzten Hornstücke werden in eine Presse gelegt, z. B. zwischen zwei heiße Metallplatten oder Bretter.
- Langsam und gleichmäßig zusammendrücken, damit das Horn sich flachlegt.
- Historisch wurden Holzpressen mit Schrauben oder Hebelpressen verwendet.
- Mindestens 12–24 Stunden gepresst lassen, ggf. noch länger.
- Horn erkaltet langsam und behält dann die Form.
- Bei Bedarf diesen Vorgang mehrmals wiederholen, um Risse zu vermeiden.
5. Platten zusammenschweißen (für dicke Rohlinge)
- Um eine dickere Platte zu erhalten, werden mehrere dünne Hornlagen übereinandergelegt.
- Zwischenschichten mit Hitze und Druck „verschweißen“:
- Kein Kleber notwendig! Horn haftet auf Horn bei Hitze und Druck.
- Es entsteht eine homogene Platte, ideal zum Drechseln.
- Alternativ: Heißwasserbad, dann direkt mehrere Schichten pressen.
6. Zuschneiden & Trocknen
- Nach dem Pressen kann die Platte zugeschnitten, geschliffen oder abgedreht werden.
- Vollständig durchtrocknen lassen, bevor man sie bearbeitet.
- Typische Endstärke: 4–10 mm, je nach Anwendung.
🌀 Danach: Weiterverarbeitung
- Drechseln, Bohren, Schleifen, Polieren wie mit hartem Kunststoff oder Holz.
- Für Griffe, Knöpfe, Pfeifen, Mundstücke oder Zierleisten.
🧠 Tipps:
- Langsame Trocknung verhindert Risse.
- Für Drechseln ist ein dichter Hornkern oder mehrere Schichten besser als dünne, spröde Schalen.
- Für sehr grosse Platten wurde Wasserbüffelhorn verwendet (Importware).
So viel von ChatGPT. Sollte sich jemand an dieses Projekt wagen – ich bin gespannt auf die Erfahrungen 🙂
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